Kinder im Netz – warum ich sie im Netz zeige

Kinder im Netz

Kinder im Netz 👩‍👧🔗 – ein kontroverses Thema! In der letzten Zeit beschäftigt mich dieses Thema sehr. Als Mamablogger zeige ich meine Kinder im Netz. Immer wieder werde ich deswegen kontrovers angeschrieben, manchmal auch sehr unfreundlich. Ob ich möchte oder nicht, stelle ich mir immer wieder dieselbe Frage: Warum erhitzen sich die Gemüter so stark wenn es um Kinder im Netz geht?

Mit meinem Blog www.momof4.ch und meinem Account @murielllina auf Instagram und Facebook teile ich mit euch – der besten Community – mein Leben als #mamavon4 und möchte inspirieren. Das Schönste für mich an Instagram ist die Vielfalt und die Positivität, die einem täglich motivieren. Als Followerin folge ich meinen liebsten Profilen und profitiere enorm viel von anderen unglaublich tollen Profilen und ihrer Sicht vom Leben! Es ist schön andere glückliche und interessante Menschen zu sehen.

Kinder im Netz überall zu sehen

Meiner Meinung nach wäre es visuell ein falsches Bild, wenn ich als Momblogger nur Photos von mir posten würde. Das süsse Kinderlächeln und Alltagssituationen würden dann nur noch in eurer Vorstellung existieren. Es wäre, als reduziere ich meine Funktion als Mama darauf wie ich als Mama ausschaue. Wie eine erfolgreiche Unternehmerin, die zeigen möchte, wie sie ausschaut und wie ihr Unternehmen sie materiell weiter gebracht hat. Dieses Bild möchte ich jedoch nicht verkörpern. Ich bin doch einfach eine normale Mama wie du.

Ist es schädlich Kinder im Netz zu zeigen?

Sind Kinderphotos im Netz schädlich für meine Kinder? Warum haben mehrere grosse 🇩🇪 und 🇨🇭 Mominfluencer alle ihre Kinderphotos gelöscht oder unkenntlich gemacht und posten jetzt nur noch Photos von sich selbst? Funktioniert dann mein ursprünglicher Gedanke 💭 dich zu inspirieren?

Nehmen wir die meistgenannten Argumente, die an mich getragen werden doch mal unter die Lupe:

  1. das Recht am Bild
  2. Sexualstraftäter, die Kinderphotos missbrauchen und ins Darknet laden
  3. Die Zukunft der Kinder mit alten Kinderphotos im Netz

Das Recht am eigenen Bild

Zu Punkt 1 möchte ich sagen, ja, jede/r hat das Recht zum eigenen Bild. Es ist mir deshalb auch sehr wichtig meine Kinder miteinzubeziehen und entscheiden zu lassen, welche Bilder ich hochladen darf von ihnen und welche nicht. Auf das Argument, dass ein Kind die Konsequenz nicht kennen kann, möchte ich kontern: da ich meinen Kindern die Konsequenzen kindgerecht erklärt habe, wachsen sie damit auf und sind sehr wählerisch und selbstbewusst geworden im Zusammenhang mit der Öffentlichkeit. Ich bin mir der elterlichen Sorge bewusst als Elternteil: Die elterliche Sorge ist das Recht und die Pflicht, für das Kind zu entscheiden, wo es das noch nicht selbst kann.

Pflichtbewusstsein: meine Kinder beim Photografieren informieren

Ich informiere sie immer wenn ich Photos fürs Instagram, Facebook oder den Blog schiesse. Wichtig ist mir auch meine Kinder bereits in die Entstehung mit einzubeziehen. Wenn ich keine Vorgaben habe, frage ich sie wer von ihnen Lust und Weile hat mit mir die Photos zu schiessen.

Die Kinder machen immer bewusst mit, oft ist es eine Sache von 5 Minuten und wir sind durch. Denn es ist wohl die Übung, die uns so effektiv machte.

Sobald die Bilder geschossen sind, heisst es: „zeig mal Mama“. Und dann wird kritisch begutachtet und die Bilder, die sie von sich mögen ausgewählt. Ich darf immer eine Auswahl an Bildern behalten, die, die ihnen nicht gefallen, werden sofort gelöscht.

Meine Kinder entscheiden selbst

Ihr habt vielleicht gemerkt, dass mein Grosser nicht mehr einverstanden ist mit aktuellen Photos. Deshalb möchte er nicht mehr mitmachen. Die letzten Male, die er aktiv mitmachen mochte, hat er von mir ein Sackgeld – einen Anteil meiner Vergütung – erhalten. Schlussendlich machten wir zusammen einen Vertrag und die noch existierenden Bilder von ihm im Feed sind von ihm abgesegnet.

Und wie steht es mit den anderen jüngeren Schwestern?

Ich muss gesehen, die Mini mit ihren 5 Jahren ist die Kritischste und gleichzeitig Routinierteste. Sie posiert sehr gerne und hat ein enormes Selbstbewusstsein! Für dieses bewundere ich sie. Bin mir sicher, dass ein Kind mit hohem Grad an Selbstbewusstsein einfacher durchs Leben geht als ein Mensch wie ich, der erst mit 40 Jahren daran ist ein besseres Selbstbewusstsein aufzubauen.

Kinderarbeit?

Den Einwand: “Aber Kinder sollten doch einfach nur spielen können” teile ich. Kinder kann und möchte ich nicht konditionieren. Es sind wenige Minuten täglich oder wöchentlich, an denen ich Content aufnehme und sie involviert sind. Es liegt an mir den dann so zu streuen, dass er auf die ganze Zeit verteilt ist.

Maxi ist ebenfalls immer seltener drauf. Sie sagt mir jeweils, wann sie erscheinen möchte und wann nicht. Das kam ganz natürlich.

Sie werden manchmal auch auf der Strasse erkannt, was sie nicht stört. Meist kommen Menschen lächelnd und sehr diskret auf sie zu. Die allermeisten Fälle versteht man es nur von den Blicken der Menschen. Und es sind zum grossen Teil Frauen. Meine Community ist ja zu über 70% weiblich gemäss meinen Auswertungen.

Unterschiedliche Meinungen erreichen mich

Jemand schrieb mir letztens, dass es ein neues Gesetz brauche über Kinderphotos im Netz und die Kinder sollten einen Beistand haben, der entscheiden kann, ob ein Photo fürs Netz taugt oder nicht. Ist da nicht der Bogen etwas überspannt? Warum sollte eine dritte Person für unsere Kinder entscheiden, sind wir Eltern sonst für alles andere selbst verantwortlich?

Ich für mich bin klar und rein mit diesem Punkt. Selbstverständlich glaube auch ich, dass einem Kind die Konsequenzen von Bildern online nicht zu 100 Prozent klar sein können, jedoch lebe ich schon viele Jahre „öffentlich“ und habe ehrlicherweise noch gar nie ein Thema damit gehabt. Als Ehepaar führten wir mehrere Jahre im Tourismus und in der Hotelleriebranche Unternehmen. Da wohnten wir mit der Familie im Hotel und in sehr rege besuchten Tourismusdestinationen. Ich sage immer, dieser Berufszweig ist wie viele andere einer, der Privat- & Arbeitsleben vermischt werden. Man kann es gut und schlecht finden. Ich verstehe es jedoch, wenn jemand es nicht mag. Beträfe es jemals ein Kind von mir, dass es nicht mehr mag, würde ich selbstverständlich alle Bilder löschen (lassen). Mein Profil scanne ich auch regelmässig auf den digitalen Fussabdruck und hab durch dies schon mehrere öffentlich sichtbare Erwähnungen löschen lassen.

Murielllina auf Instagram

Benutzung von Kinderphotos für Straftaten

Zum zweiten Punkt: Ja, es kann leider nicht ausgeschlossen werden, dass Straftäter Kinderphotos für ihre Zwecke missbrauchen. Es kursieren viele Geschichten darüber und wir sind verpflichtet unsere Kinder zu schützen. Momentan wäre der einzige Weg meine eigenen Kinder vor digitalem Photoklau (hier gehören nebst den Sozialen Netzwerken auch WhatsApp, etc. dazu) zu schützen sie gar nicht mehr zu posten und alte Photos zu entfernen. Dies ist die eine Handlungsmöglichkeit. Sie trägt jedoch nicht dazu bei, dass Menschen aufhören Photos zu missbrauchen.

Ich bin völlig einverstanden damit, dass wir schauen müssen, welche Posen und Kleidung unsere Schätzlein tragen. Wir sollten sie nicht künstlich extra sexualisieren. Doch erstens möchte ich auch hier die Bäume im Wald stehen lassen, wie auch betonen, dass das alleine nicht vor Missbrauch der Bilder schützt.

Schlechte Photoqualität

Anfangs habe ich qualitativ schlechte Photos mit tiefer Auflösung und einem rosa Filter für meinen Feed auf Instagram und meinem Blog verwendet. Es ist klar, dass Photos von schlechter Auflösung weniger gefährdet sind missbraucht zu werden. Nachdem ich oft auf die schlechte Qualität angesprochen wurde, änderte ich vor 2 Jahren zähneknirschend meine Bilder.

Doch sind wir mal ehrlich: Wenn wir unsere Kinder immer schützen sollen, dann dürften wir mit ihnen auch nicht mehr ins Freibad. Jetzt mal im Ernst und es klingt eventuell naiv. Doch müssen wir mit der ständigen Angst leben, dass ein Straftäter eine kriminelle Handlung unternimmt? Können wir als Eltern unser Handeln und unser Leben auf das reduzieren?

Ich möchte, dass das Instagram ein schöner Ort bleibt, wo schöne Momente und ein glückliches Kinderlachen ihr Existenzrecht haben. Die Inspiration sollte nicht verloren gehen. Stellt euch vor, es gäbe keine Kinderphotos mehr im Netz. Sowohl stolze Eltern als auch Influencer könnten mit dem Gewissen ihre Kinder zu gefährden gar nichts mehr posten? Dann bekäme das Instagram ein immer trauriger Ort. Und wir hätten nochmals Einschränkungen in unserem Leben.

Persönlich möchte ich dem Problem und der missbräuchlichen Nutzung jeglicher Photos im Netz mit Positivität gegenüber stehen: ich will nicht immer das Böse 👿 sehen in allem. Wisst ihr genau nach der Regel, dass man das Glas entweder halb voll oder halb leer sehen kann! Vielleicht ist das naiv, aber meine Photos bleiben auf jeden Fall momentan im Netz. Entscheide ich mich einmal anders, dann ist das auch ok. Meiner Meinung nach, ist alles korrigierbar.

Von Insidern hörte ich, dass alle Plattformen mit Hochdruck an Massnahmen gegen digitalem Photoklau, etc. arbeiten. Worüber ich persönlich momentan oft nachdenke, ist es ein anderes Zeichen zu setzen. Ein Projekt anzugehen, das z.B. hilft betroffene Menschen mit Neigung zur Pädophilie zu therapieren?

Schaden alte Photos im Netz?

Um meine Kinder teilweise davor zu beachützen mit meiner Präsenz im Netz in Verbindung gebracht zu werden, erwähne ich nie ihre wirklichen Vornamen. So ist nicht nach ihnen suchbar per Namen (z.B. für ein Praktikum, etc.) wegen mir.

Zu Punkt 3 möchte ich zudem mit meinem Beispiel vorangehen: mein Grosser wünschte sich plötzlich nicht mehr in der Öffentlichkeit zu stehen. Das ist zu respektieren. Alle digitalen Veröffentlichungen können mit geringem Zeitaufwand gelöscht werden.

Als Marketer und Experte im Digital Marketing weiss ich selbstverständlich, wie die Photos und die Erwähnungen zu löschen sind. Sind es die eigenen Plattformen, so ist es leicht alles gewünschte zu archivieren oder zu löschen. Sind es Erwähnungen auf anderen Plattformen, muss man teilweise eine E-Mail schicken und sie Löschung beantragen. Das klappt normalerweise relativ schnell und unkompliziert. Es ist ein Teil des Datenachutzgesetz, der regelt, dass private Daten auf Wunsch gelöscht werden müssen. Meiner Erfahrung nach sind es vorallem Zeitungsartikel, die etwas schwieriger zum Löschen sind.

Gut zu wissen

Gut zu wissen: Bei Google können auch nach Wochen die Informationen noch auffindbar (indexiert) bleiben. Doch der Link führt nicht mehr zur Information. Dies liegt daran, dass Google nicht in Echtzeit alles indexieren kann. Auf meinem eigenen Blog kann ich die Photos in Minuten löschen. Je nach Plattform und -Betreiber geht es 1 bis ein Wochen bis die Infos von alleine auf Google verschwinden. Ist es dringend, kann man auch hier zusätzlich noch Google anschreiben.

Dies hilft selbstverständlich nicht die Photos, die vervielfältigt und weitergeschickt worden sind zu löschen.

Selbstverständlich möchte ich auch noch eine Empfehlung positionieren: sei vorsichtig welche Bilder und Momente du von dir und deiner Familie zeigst. Ich beziehe mich hier auch auf Texte. Zeige und schreibe nicht jede Situation von deinen Liebsten. Wie du auch nicht über den Toilettengang von dir oder deinem Partner berichten würdest, gehört auch eine überfliessende Windel nicht in die Öffentlichkeit. Bewahre deine Würde und die deiner Liebsten.

Allgemein gilt die Regel nichts zu posten, was du nicht auch deiner Nachbarschaft erzählen würdest. So schützt du dich und deine Liebsten und sie werden es dir bestimmt danken.

FAQ – Tipps für Eltern: Kinderfotos im Netz

Wie schütze ich die Privatsphäre meiner Kinder online?

Achte darauf, die Privatsphäre deiner Kinder zu respektieren. Bevor du Fotos online teilst, sprich mit ihnen und lass sie selbst auswählen, welche Bilder sie zeigen möchten.

Was kann ich tun, um die Sicherheit von Kinderfotos im Internet zu erhöhen?

Du kannst die Sicherheit erhöhen, wenn du Kinder im Netz zeigst, indem du Namen und persönliche Informationen entfernst und Fotos in niedriger Auflösung verwendest. Achte darauf, keine intimen oder sexualisierten Bilder deiner Kinder zu teilen.

Wie gehst du mit Bedenken bezüglich des Missbrauchs von Kinderfotos um?

Nimm diese Bedenken ernst und achte darauf, welche Posen und Kleidung deine Kinder auf den Fotos tragen. Vermeide es, sie künstlich zu sexualisieren, und bleibe wachsam, wenn du Fotos online teilst.

Gibt es rechtliche Aspekte, die du beachten solltest?

Eltern von minderjährigen Kindern haben normalerweise das Recht, zu entscheiden, ob sie Bilder ihrer Kinder im Internet veröffentlichen. Da Kinder in dieser Altersgruppe oft als noch nicht einsichts- und geschäftsfähig gelten, betrifft dies auch ihr Recht am eigenen Bild. Allerdings ändert sich diese Dynamik, sobald das Kind die Fähigkeit entwickelt, die damit verbundenen Risiken selbst einzuschätzen. Dies tritt normalerweise im Alter von etwa 12 bis 14 Jahren auf. Ab diesem Zeitpunkt haben Kinder theoretisch auch das Recht, von ihren Eltern zu verlangen, Bilder aus dem Internet zu entfernen.

Wie kannst du deine Kinder in den Prozess einbeziehen?

Sprich mit deinen Kindern darüber, wie ihre Fotos im Internet verwendet werden. Lass sie verstehen, welche Konsequenzen dies haben kann, und beteilige sie aktiv an der Auswahl der Bilder.

Hast du Sorgen über deine Präsenz im Netz und möchtest Hilfe beim Durchsehen der öffentlich zugänglichen Informationen im Netz? Hier mein Artikel zum sicheren Teilen von Kinderfotos im Netz

Folgen:
Muriel
Muriel

Mehr von mir: Web | Instagram | Facebook

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Glück & Gelassenheit