Meine persönliche Stillerfahrung

Meine Stillerfahrung
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Im Meer der Stilltipps und Ratschläge zum Wochenbett gibt es eine Facette, die seltener beleuchtet wird: die ganz persönlichen Stillerfahrungen. Jede Mutter durchläuft eine einzigartige Reise, die von individuellen Herausforderungen, Überraschungen und Momenten der Zufriedenheit geprägt ist. Aus meinen vier verschiedenen Stillzeiten möchte ich Einblicke in diese persönlichen Erlebnisse bieten und dir nahebringen, wie vielschichtig und unterschiedlich das Stillen sein kann. Es ist mir wichtig, zu betonen, dass diese Geschichten meine eigenen sind, geformt von meinen Erlebnissen, Emotionen und Lernprozessen. Sie spiegeln die Bandbreite dessen wider, was Stillen bedeuten kann, und sollen dich ermutigen, deinen eigenen Weg zu finden und zu schätzen.

Es gibt zig Tipps fürs Stillen und fürs Wochenbett. Doch persönliche Stillerfahrungen werden kaum geteilt. Da ich 4 unterschiedliche Stillerfahrungen machen konnte, möchte ich dir hier erzählen davon. Bitte sei dir bewusst, dass dies meine eigenen spersönlichen Erfahrungen widerspiegelt.

Während der ersten Schwangerschaft waren meine Gedanken ans Stillen ambivalent

Die Stillzeit, eine Zeit der tiefen Verbindung und zugleich eine Herausforderung für viele Mütter, bringt ein Spektrum an Emotionen mit sich. Es ist eine persönliche Reise, geprägt von individuellen Erwartungen und Erfahrungen. Vor meiner ersten Schwangerschaft begegnete ich dem Stillen mit gemischten Gefühlen – die Sorge vor Schmerzen mischte sich mit dem Wunsch, das Beste für mein Kind zu tun. Trotz dieser Befürchtungen entschied ich mich bewusst dafür, geprägt von dem Wissen um die gesundheitlichen Vorteile für mein Baby. Zu meiner Überraschung wurde das Stillen eine Quelle des Genusses und der Zufriedenheit, sobald ich damit begann. Die einzigartige Erfahrung, mein Kind zu nähren, hat einen unvergesslichen Eindruck hinterlassen und mit jedem Kind wuchs die Vorfreude auf diese besondere Zeit.

Ich wurde Mutter mit 24 und hatte in meinem Umkreis kaum Freundinnen, die ebenfalls ein Kind bekamen zu dieser Zeit. So war ich gar nicht viel konfrontiert mit anderen (werdenden) Müttern. Meine Mutter und Verwandten berichteten noch vom “Stillen nach der Uhr”, d.h. schon im Spital wurde ihnen beigebracht das Kind nur alle 4 Stunden zu füttern. Kein Wunder haben viele Mütter so zu wenig Milch gehabt!

Meine erste Stillerfahrung begann holperig

Die erste Geburt war anstrengend. Ich lag 3 Tage in den Wehen im Gebärsaal. Als mein Sohn dann das Licht der Welt erblickte, waren wir beide sehr müde. Gefühlt schlief er nur während seinen ersten Stunden. Die Hebamme musste ihn immer wieder aufwecken, dass er überhaupt anlegen wollte. Mein Milcheinschuss verzögerte sich, doch trat dann am 3. Tag sehr stark ein! Ich bekam noch im Spital eine leichte Mastitis, aber die Hebammen halfen mir mit Milchausstreichen und Abpumpen. Der Milchfluss war weiterhin so stark, dass ich praktisch täglich abpumpte und einfror. Diese Milchreserve war mir nützlich, denn ich war ja noch im Studium und liess meinen Sohn tagsüber betreuen von Bezugspersonen und in einer Kita.

Leider hörte ich anfangs sehr auf meine Mutter mit ihrem Stillplan nach dem 4-Stunden-Rhytmus. Wie auch beim Schlafen lehne ich diese nicht bedürfnisorientierten Erziehungsansätze klar ab. Im Beitrag Warum wir die Bedürfnisse unserer Kinder ernst nehmen müssen habe ich meine Sicht auf die bedürfnisorientierte Elternschaft aufgeführt. Mein Fazit: Kein Kind muss schlafen lernen, kein Kind muss hungern, weil die Mutter nach einem Plan stillt/füttert. Es ist wichtig, dass wir die Bedürfnisse unserer Kinder ernst nehmen! Sonst nehmen sie Schaden an ihrem Urvertrauen. Ich hörte auf mein Inneres und stille nach Bedarf. Es klappte gut bis ca. zum 4. Monat, wo ich wegen einem bakteriellen Infekt Antibiotika verschrieben bekam. Ich solle ein paar Tage abpumpen und mein Kind aus der Muttermilch-Reserve füttern. Das klappte, doch leider wollte mein Sohn nach 5 Tagen nicht mehr an die Brust und stillte sich langsam selber ab. Unsere Stillzeit endete somit apprupt.

Meine Stillerfahrung in Griechenland

Mein zweites Kind war ein Frühchen, geboren in Griechenland. Zu meinem Glück wusste ich bereits wie stillen ging und dass ich stillen kann. Denn in der Klinik wurde gleich gefragt, wer mein Kind füttern würde, falls ich nicht aufstehen könne um das Fläschchen zu machen. Als ich antwortete, dass ich stillen werde, war die Säuglingsschwester perplex. Stell dir vor, die armen Mütter wurden – zumindest damals – gar nicht zum Stillen animiert!

Ich bin sehr froh, dass ich mein Frühchen stillen konnte, denn nachträglich kam heraus, dass mein Neugeborenes zwar gesund war, aber seine Därme wohl noch nicht so reif waren. Gott sei Dank stillte ich es, denn Muttermilch ist weitaus verträglicher als jeder Milchersatz. Ich las viel und fand heraus, dass ganz früh geborene Frühgeburten sogar kaum Überlebenschancen haben ohne Muttermilch.

Meine Tochter wollte keine Beikost. Sie war zwar ab dem 6.Monat täglich während ein paar Stunden betreut in der Kita, aber sie ass dort praktisch gar nichts, sie wartete immer bis ich sie abholte und stillte. Ich stillte überall, wo ich mich verstecken konnte: Im Auto, auf dem WC, im Hinterhof, im Hinterzimmer, denn in Griechenland war es nicht so hipp öffentlich zu stillen. Und ich traute mich kaum dazu zu stehen, dass ich stillte!

Ich stillte wegen Maxis Beikost-Ablehnung quasi voll für knapp 2 Jahre. Nach 20 Monaten hatte ich keine Kraft mehr und stellte um auf Folgemilch, was Maxi aber nie vertrug. Später kam heraus, dass sie wie alle meine Kinder stark an Laktoseintoleranz leidet.

Beim zweiten Kind hatte ich auch immer sehr viel Milch und musste schauen, dass ich die Milch jeweils ausstrach.

Muttermilch spenden ist möglich

Mein drittes Kind brachte ich wieder in der Schweiz zur Welt. Direkt nach der Geburt schoss die Milch stark ein und eine Hebamme fragte mich, ob ich gerne Muttermilch spenden möchte. Ich erinnerte mich daran, dass ich immer viel hatte und entschied mich dazu dies zu tun. Es folgten einige Tests, denn die Spende von Muttermilch ist ähnlich wie eine Blutspende. Es muss sicher sein, dass die Spenderin gesund ist und wie die Muttermilch zusammen gesetzt ist. Ich wurde dann auch eingeführt darüber, wie ich Milch abpumpen und einfrieren sollte, wie der Prozess der Übergabe geht und dass meine Milch nur zu einem bestimmten Kind gehen werde. Als Spenderin erfährt man nichts über das Kind aus Diskretionsgründen. Meiner Tochter sagte das Pflegepersonal aber, dass sie jetzt ein seelisches neues Geschwisterchen habe. Das fand ich sehr schön.

Bei meinem dritten Kind fing ich an überall – auch öffentlich – zu stillen. Wir führten damals auch ein Restaurant und ich stillte da jeweils im Lager hinter dem Buffet. Unsere Stillbeziehung war interessant, schon als kleines Baby wollte meine Tochter mich für sich alleine während dem Stillen. Sie reagierte immer, wenn ihre Geschwister mitkommen wollten. Sie reklamierte bis Ruhe war. Es war unsere Zeit für Zweisamkeit. Mit 16 Monaten stillte sie sich selbst ab.

Studieren und stillen beim 4.Kind

Mein 4. Kind bekam ich während meinem zweiten Studium. Ich stillte sowohl beim Lernen, beim Kochen, beim Schlafen, überall. Ich hängte sie mir manchmal in der Babytrage um und so konnte sie auch stillen, während meine Hände teilweise nicht frei waren.

Ich hatte viel mehr Mental Load beim 4. Kind: Familie, Studium und Haushalt waren sehr viel, ich hatte nicht die gleiche Zeit, die ich mich zurück ziehen konnte mit ihr wie bei den anderen. Aber das machte uns beiden nichts aus.

Nach ca. 9 Monaten musste ich sie im Bett auf die Seite meines Mannes legen, dass sie sich nicht pausenlos selbst bediente (und ich zu mehr Schlaf kam). Der Trick wirkte, wir fanden zu einem guten Stillrhytmus.

Nach ca. einem Jahr pumpte ich tagsüber währdend der Arbeit nicht mehr ab und stillte nur noch morgens und abends. Das tat gut.

Mit Mini begann ich meine Reise als Mutter auf Instagram zu teilen, wie auch diesen Blog.

Wie ich zum Bloggen kam

Ich begann mit Mini das Langzeitstillen. Motiviert wurde ich von meiner Kinderärztin, denn die Mini litt an Neurodermitis. Unsere Kinderärztin meinte, das beste was ich tun könne sei, so lange wie möglich zu stillen. Jeder Monat mehr helfe gegen Allergien und gegen Neurodermitis. Und dies ging auf! Ihre Neurodermitis wurde besser!

Unsere Stillzeit nahm ein appruptes Ende wegen unserem Schicksalsschlag. Ich war dann überfordert und wollte nicht mehr. Mini war damals 3.5 Jahre alt. Ich bin stolz, dass ich es soweit gebracht hatte!

Meine Stillerfahrung und meinen Breastfeeding-Journey habe ich auf Instagram geteilt:

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Weitere Beiträge und Ressourcen zum Stillen

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Muriel
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