Saisonale Ernährung – wie geht das?

Saisonale Ernährung - wie geht das

Heutzutage gibt es schon zu Weihnachten Erdbeeren aus Afrika und Spargeln aus Mexiko. Kaum eine Gemüse- oder Obstsorte, die nicht übers ganze Jahr in unseren Läden zu kaufen ist. Meist sind die Preise eher hoch. Doch trotz der Verfügbarkeit sind die Lebensmittel von weit weg nicht zu empfehlen. Geschmacklich eher fad und aufgrund hoher Schadstoffbelastung oft auch bedenklich für die Gesundheit wie auch die Umwelt!

Warum das so ist, erfährst du hier … Lies weiter! Lerne warum Saisonale Ernährung nur Vorteile hat!

Was heisst eigentlich saisonal?

Saisonal sind die Gemüse und das Obst, was gerade vor dem Haus oder im kleineren Umkreis (z.B. 300km) wächst. Die Arten, die bei uns wachsen sind von Natur aus zu bestimmten Zeiten reif und geniessbar. So wachsen bei uns fast übers ganze Jahr Karotten, Grün- oder Blumenkohl im Winter, Erdbeeren vom Mai bis September und Spargeln im Frühsommer. Die Übersicht über die Früchte und Gemüse, die Saison haben, findest du bei Miss Broccoli.

Immer verfügbar – was sind die Auswirkungen?

Weisst du, wie es möglich ist, dass auch im Winter, wenn es bei uns kalt ist Erdbeeren, Peperoni und Tomaten im Verkaufsregal stehen? Eine kleine Übersicht habe ich euch hier zusammengestellt:

Import aus Übersee

Damit die Lebensmittel, die bei uns nur kurz reif sind immer verfügbar sind, werden sie während den fehlenden Monaten aus Übersee importiert. So stellen die Läden sicher, dass sie den Konsumenten*innen immer frische Ware anbieten können. Deswegen findest du dann für dein Weihnachtsmenu zum Beispiel frische Steinpilze aus Südafrika, Mango aus Costa Rica oder Gurken aus den Niederlanden. Die meisten dieser Produkte müssen per LKW oder Flugzeug zu uns gebracht werden, denn sie können nicht lang gelagert werden. Früchte wie Erdbeeren müssen unreif gepflückt und mit Hilfe von Reifebeschleunigern zum Reifen gebracht werden. Die Saisonale Ernährung kennt keine solchen Methoden.

Im Gewächshaus

Weit verbreitet bei uns, wie auch im europäischen Ausland sind die Gewächshäuser: mit wenigen Ausnahmen werden sie meist erbaut und mit Öl beheizt, mit Kunstlicht belichtet und siehe da, es wachsen sogar Kürbispflanzen oder Erdbeeren drin während dem Winter. Nebst den Pflanzen gedeihen im Treibhausklima oft ebenfalls Schädlinge und Pilze bestens. Deswegen müssen die Früchte und Gemüse oft mit Pflanzenschutzmittel besprüht werden. Auch bei diesem Verfahren ernten die Produzenten oft noch vor der Reife die grünen Früchte. Dann kommen sie ins Lager und werden per Grossverteiler transportiert und durch Chemie gereift.

Die Schweiz steht im europäischen Vergleich am besten da: Die Gewächshäuser sind ausgeklügelt und die Ökobilanz ist teilweise sogar gut.

Lese mehr im Artikel über Gewächshäuser…

Was ist mit dem Geschmack?

Die Früchte und Gemüse, die natürlich gereift sind, haben einfach einen besseren Geschmack. Generell schmecken Früchte und Gemüse reif geerntet und frisch verzehrt am besten. Die Reifebeschleuniger, die eingesetzt werden, führen zur schönen Farbe der Erdbeeren und anderen Nahrungsmitteln, doch während der Reifung produzieren die Früchte nur wenig Fruchtzucker und andere geschmacksbildende Substanzen. Dies hat selbstverständlich negative Auswirkungen auf den Geschmack. Anstatt leckerem Verzehr, kann es so zu einem faden Geschmackerlebnis  kommen. Mir ist das aufgefallen bei Erdbeeren, wie auch bei Tomaten. Nirgends schmecken die so fein, wie in der mediterranen Sonne im Juli.

Leidet die Gesundheit?

Der Einsatz von Pflanzenschutzmittel und Reifebeschleuniger sind leider nicht nur für Schädlinge giftig, sondern auch für uns Menschen. Es gibt noch keine Langzeitstudien, aber Schäden können nicht ausgeschlossen werden bei regelmässiger Aufnahme. Saisonale Ernährung ist am Besten für die Gesundheit.

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Wie stark ist die Umwelt betroffen?

Erwartungsmässig steht es mit der Ökobilanz von Gewächshausgurken und Grünem Spargel aus Mexiko verhältnismässig schlecht. Die Gewächshäuser werden oft an sonnigen Orten gebaut, was zwar Beleuchtungs- und Heizkosten spart, aber wegen der Trockenheit den Wasserverbrauch stark erhöht. Weiter werden beim Transport bis zu uns in die Schweiz mit dem Flugzeug oder LKG grosse Mengen an CO2 produziert. Auch hier tut man was für die Umwelt, wenn man nur regionale Produkte bevorzugt. Die saisonale Ernährung hat die Nase vorne.

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Arbeitsplätze in der Region fördern

Kaufst du dein Obst und dein Gemüse im Ausland oder importiert, so ist oft unklar, wohin das Geld genau fliesst. Oft sind viele Zwischenhändler betroffen und der Produzent am Ende erhält dementsprechend wenig. Kaufst du jedoch regionale Produkte, bleibt das Geld in der nahen Region. Weniger Händlerketten sind dazwischen und die Mitarbeiter erhalten mehr Lohn, den sie auch wieder in der Region ausgeben. So steigt die Kaufkraft, das das Geld im Kreislauf bleibt der näheren Region. Somit bleiben wertvolle Arbeits- und Ausbildungsplätze erhalten. Du tust also was direkt für deine eigene Umgebung. Die Region bleibt abwechslungsreich und die Vielfältigkeit deiner Region wird gefördert.

Seitdem wir in der Gastronomie gearbeitet haben, befassen wir uns mit der Regionalität der Produkte. Ich hoffe, auch für dich konnte ich ein paar interessante Insights geben und du kaufst (wenn du es nicht schon tust) immer öfter regionale Produkte von Bauern und Produzenten in deiner unmittelbaren Nähe! Du hast selbst einen Einfluss auf die Förderung von Arbeitsplätzen, deine Gesundheit, die Ökobilanz und den Mehrwert für Region.

Update vom 04.09.2020: Die saisonale Ernährung hat eben auch in der Coronazeit einen neuen Stellenwert erhalten. Ich bin sehr froh darüber!

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Muriel
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1 Kommentar

  1. 4. Mai 2019 / 6:15

    Ich achte mittlerweile auch vermehrt darauf, regional aund saisonal zu kaufen. Erdbeeren im Winter gibt es bei mir nie, frühestens mal ab April, aber meistens doch eher vom Feld in der Gegend. Die schmecken eh viel besser. Und der Brokkoli vom Wochenmarkt sieht viel grüber aus als der aus der Plastikfolie. Deshalb ist er jeden Cent wert!

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