Regretting Motherhood: Die tiefen Emotionen hinter einem gesellschaftlichen Tabuthema

Regretting Motherhood

Die Entscheidung, Mutter zu werden, ist für viele Frauen ein Meilenstein im Leben. Es ist eine Zeit der Vorfreude, der Erwartungen und der Hoffnungen auf eine erfüllende Zukunft mit dem eigenen Kind. Doch was passiert, wenn sich diese Vorstellungen nicht erfüllen? Wenn Mütter ihre Mutterschaft bereuen?

Die Soziologin Orna Donath hat sich intensiv mit diesem kontroversen Thema auseinandergesetzt und eine wegweisende Studie durchgeführt. Ihre Forschung führte sie zu Frauen, die ihre Mutterschaft mit drastischen Worten wie “Versklavung” oder “Zeitvergeudung” beschreiben. Es handelt sich hierbei nicht um Mütter, die nur schwierige Phasen durchleben oder überfordert sind, sondern um Frauen, die ihre Entscheidung, Mutter zu werden, zutiefst bereuen.

Die Soziologin Orna Donath.
Die Soziologin Orna Donath. Quelle Wikipedia

In dieser Studie, die international Aufsehen erregte, befragte Donath 23 Frauen im Alter von 20 bis 70 Jahren, darunter sowohl Akademikerinnen als auch Arbeiterinnen. Das Ergebnis war eindeutig: Alle beantworteten die Frage, ob sie mit dem heutigen Wissen noch einmal Mutter werden würden, mit einem klaren “Nein”.

Das Buch von Orna Donath

Der Blogbeitrag taucht in die emotionalen Welten dieser betroffenen Frauen ein und beleuchtet das gesellschaftliche Tabuthema “Regretting Motherhood” aus verschiedenen Perspektiven. Es geht nicht um den Druck von aussen oder die Vereinbarkeit von Familie und Karriere. Vielmehr stehen die individuellen Emotionen im Fokus, die diese Mütter als Belastung empfinden und in Konflikt mit ihren eigenen Vorstellungen von Mutterschaft bringen.

Ich werfe einen Blick auf die Herausforderungen, mit denen diese Frauen konfrontiert sind, und die möglichen Auswirkungen auf ihr eigenes Leben und das Wohl ihrer Kinder. Zudem betrachte ich die gesellschaftlichen Hintergründe und diskutiere gerne mit euch, warum es für einige Frauen schwierig ist, ihre Gefühle von Reue anzusprechen und um Unterstützung zu bitten.

Wenn Mütter sich am Limit fühlen, bedeutet dies nicht direkt, dass sie die Mutterschaft bereuen

In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu betonen, dass das Phänomen des Bedauerns der Mutterschaft nicht mit dem allgemeinen Gefühl von Überforderung und Erschöpfung gleichzusetzen ist. Jede Mutter erlebt Momente, in denen sie sich am Limit fühlt und vor Herausforderungen steht, die sie erdrücken zu scheinen. Für dieses Thema habe ich jedoch einen separaten Blogbeitrag Mütter am Limit – warum ist das so? verfasst, in dem ich genauer darauf eingehe. Dort beleuchte ich, welche Leistungen der weibliche Körper während der Mutterschaft erbringt und gebe Tipps, wie man sich vor Überforderung und Müdigkeit schützen kann.

Mein Reel über Regretting Motherhood und die verschiedenen Meinungen, die auf mich eingeprasst sind

In einem Reel auf meinem Momblog habe ich bereits meine eigenen Gefühle zu diesem Thema geteilt und dabei viele verschiedene Meinungen erfahren. Mir ist es wichtig, diese Diskussion offen und respektvoll zu führen, ohne jemanden abzuwerten oder zu pathologisieren. Denn letztendlich geht es darum, das Thema “Regretting Motherhood” besser zu verstehen und den betroffenen Frauen eine Stimme zu geben.

In diesem Blogbeitrag möchte ich Frauen ermutigen, sich Hilfe zu suchen, falls sie mit ähnlichen Gefühlen konfrontiert sind. Gleichzeitig möchte ich eine Brücke zwischen den unterschiedlichen Erfahrungen und Empfindungen schlagen und das Bewusstsein dafür schärfen, dass Mutterschaft eine individuelle Reise ist, die nicht für alle Frauen gleich empfunden wird.

Ich lade dich ein, mit mir in diese tiefgründige und wichtige Diskussion einzutauchen. Lass uns gemeinsam das Phänomen “Regretting Motherhood” erforschen und das Tabu brechen, um ein offenes und verständnisvolles Miteinander zu schaffen.

Die Schweizer Soziologin Christina Mundlos weiss, was eine gute Mutter ausmacht

Die Soziologin Orna Donath ist nicht die einzige Forscherin, die sich mit dem Phänomen “Regretting Motherhood” auseinandergesetzt hat. Auch die Schweizer Soziologin Christina Mundlos hat intensive Studien zu diesem Thema durchgeführt. In ihrem Buch “Wenn Muttersein nicht glücklich macht” beleuchtet sie die individuellen Erfahrungen von Frauen, die mit Reuegefühlen in Bezug auf ihre Mutterschaft konfrontiert sind.

Mundlos betont, dass es den betroffenen Müttern oft an Selbstbewusstsein für ihre Rolle mangelt. Sie definiert eine gute Mutter als eine Frau, die sowohl weiss, was ihren Kindern guttut, als auch was ihr selbst guttut. Eine gute Mutter kennt ihre eigenen Grenzen, weiss, was sie leisten kann und was nicht. Indem sie sich selbst kennt und ihre eigenen Bedürfnisse berücksichtigt, kann sie eine zufriedene und ausgeglichene Mutter sein.

Es ist wichtig, die Perspektiven von verschiedenen Forscherinnen wie Orna Donath und Christina Mundlos zu betrachten, um ein umfassendes Verständnis für das komplexe Thema “Regretting Motherhood” zu entwickeln. Ihre Forschungsergebnisse und Einsichten bieten wertvolle Einblicke in die individuellen Emotionen und Herausforderungen, mit denen betroffene Mütter konfrontiert sind.

Im Blogbeitrag möchte ich Raum schaffen für den Dialog und die Reflexion über diese Thematik. Ich möchte die unterschiedlichen Perspektiven beleuchten und die Betroffenen ermutigen, ihre Erfahrungen zu teilen und Unterstützung zu suchen.

Bedauern der Mutterschaft: Eine tiefgründige Betrachtung

Die Entscheidung, Mutter zu werden, ist für viele Frauen mit Freude, Hoffnung und Erfüllung verbunden. Es ist ein Meilenstein im Leben, der oft von gesellschaftlichen Erwartungen begleitet wird. Doch was ist, wenn sich Mütter tief in ihrem Inneren nach dem Schritt zurücksehnen, den sie gegangen sind? Was, wenn die Mutterschaft nicht die Erfüllung bringt, die sie sich erhofft hatten?

Regretting Motherhood - eine Mutter bereut
bereuende Mutter. Quelle: Unsplash

Das Phänomen des Bedauerns der Mutterschaft ist ein komplexes und oft tabuisiertes Thema. Die israelische Soziologin Orna Donath hat sich mit dieser Thematik intensiv auseinandergesetzt. In ihrer bahnbrechenden Studie “Regretting Motherhood” (Mutterschaft bereuen) hat sie Frauen zu Wort kommen lassen, die ihre Entscheidung zur Mutterschaft bereuen – Frauen, die mit drastischen Worten wie “Zeitvergeudung”, “30 Jahre Leiden” oder “Versklavung” ihre Erfahrungen beschreiben.

Donaths Studie, die 2015 veröffentlicht wurde, sorgte international für Aufsehen. Sie suchte Frauen über Onlineforen und Mütter-Netzwerke, die ihre Mutterschaft bereuten. Obwohl viele Frauen zunächst Interesse zeigten, brachen viele den Kontakt ab, als es um die Vereinbarung eines Interviews ging. Letztendlich führte Donath Interviews mit 23 Frauen im Alter von 20 bis 70 Jahren durch – Frauen verschiedener Altersgruppen und sozialer Hintergründe.

Es ist wichtig zu betonen, dass das Phänomen des Bedauerns der Mutterschaft nicht mit den üblichen Herausforderungen und Schwierigkeiten des Mutterseins verwechselt werden darf. Es geht nicht um vorübergehenden Stress oder Überforderung. Donath spricht von einer tiefen Reue, einem echten Gefühl des Irrtums und des Verlusts der eigenen Identität. Die Frauen, die sie interviewt hat, berichten davon, dass sie sich von ihrer Mutterschaft erdrückt und ausgelöscht fühlen. Sie empfinden, dass ihre eigenen Bedürfnisse und Träume auf der Strecke geblieben sind. Eine Frau brachte es auf den Punkt: “Kinder löschen dich vollständig aus.”

Es wäre jedoch falsch anzunehmen, dass es allein an äusseren Faktoren wie mangelnder Kinderbetreuung, inaktiven Vätern oder einer unflexiblen Arbeitswelt liegt. Orna Donath und auch die Schweizer Soziologin Christina Mundlos, die sich ebenfalls mit diesem Phänomen beschäftigt hat, betonen, dass es vor allem um die persönliche, emotionale Welt der betroffenen Mütter geht. Es geht um das Gefühl, in einer Rolle gefangen zu sein, die nicht den eigenen Erwartungen entspricht. Es geht darum, sich nicht selbst verwirklichen zu können und die eigene Identität aufzugeben.

Christina Mundlos definiert eine gute Mutter als eine Frau, die nicht nur weiss, was ihren Kindern guttut, sondern auch, was ihr selbst guttut. Sie betont die Bedeutung von Selbstbewusstsein und Grenzen setzen. Eine gute Mutter zu sein bedeutet, sich selbst zu kennen und die eigenen Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren. Es geht darum, eine ausgewogene Balance zu finden und sich nicht in der Mutterrolle zu verlieren.

Der öffentliche Diskurs über das Bedauern der Mutterschaft hat in den letzten Jahren an Fahrt aufgenommen. Studien wie die von Orna Donath und Christina Mundlos haben den Anstoss für eine breitere gesellschaftliche Debatte gegeben. Auch in der Popkultur findet das Thema zunehmend Beachtung. Bücher wie “Wenn Muttersein nicht glücklich macht” von Christina Mundlos und Romane wie “Mädchen für alles” von Charlotte Roche setzen sich mit dem Phänomen auseinander und tragen zur Sensibilisierung bei.

Es ist wichtig, dass wir diese Diskussion führen und betroffenen Frauen Raum geben, ihre Erfahrungen zu teilen. Dieser Blogbeitrag möchte dazu beitragen, das Tabu zu brechen und eine offene und einfühlsame Diskussion über das Bedauern der Mutterschaft zu ermöglichen. Es geht darum, Verständnis zu schaffen und betroffenen Frauen zu zeigen, dass sie nicht allein sind. Gleichzeitig möchten wir Frauen ermutigen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und auf ihre eigenen Bedürfnisse zu achten.

Die Mutterschaft ist eine komplexe und individuelle Erfahrung. Jede Frau hat das Recht, ihre eigenen Gefühle und Erfahrungen zu haben. Es ist wichtig, dass wir einander respektvoll begegnen und offen für unterschiedliche Perspektiven sind. Denn letztendlich geht es darum, dass Frauen selbstbestimmt und glücklich ihren Weg gehen können – egal ob mit oder ohne Mutterschaft.

Hinweis: Dieser Blogbeitrag dient lediglich der Information und Reflexion. Er ersetzt keine professionelle Beratung oder Unterstützung. Betroffene Frauen, die ihre Mutterschaft bereuen und fühlen vom Phänomen “Regretting Motherhood” betroffen sein zu können, sollten sich bei Bedarf an entsprechende Fachpersonen wenden.

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Muriel
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