Schlechtes Gewissen warum nur mit mir?

Schlechtes Gewissen

Warum nur dieses schlechte Gewissen?

Bevor du Mami wirst kennst du dieses Gefühl irgendwie nicht wirklich: Ein schlechtes Gewissen gegenüber anderen zu haben. Doch mit der ersten Schwangerschaft wächst es sozusagen mit dem Bauch mit. Bei mir kam es als ich mich körperlich immer beschwerlicher fortbewegen konnte und trotzdem arbeitete: Ist es richtig nun zu arbeiten? Wäre es nicht besser auszuruhen? Darf ich Kaffee trinken? Hätte ich den Schwangerschaftsyogakurs doch besuchen sollen? etc.

Kennst du dieses ewig wiederkommende schlechte Gewissen auch?

Eigentlich habe ich schnell erkannt, dass die meisten meiner Bekannten es genau so erleben. Das beruhigt einem manchmal, denn ich stehe somit nicht alleine da. Doch warum finden wir Mütter immer einen Grund fürs schlechte Gewissen?

Kaum sind die Kleinen auf der Welt, kommt das schlechte Gewissen immer wieder; Ist es richtig, wenn ich mein Kleines einem Babysitter anvertraue, nur um etwas für mich zu tun? Habe ich die Windel etwa zu spät gewechselt? Kann ich mein Kind in die Kita geben? Warum bin ich nur so laut gewesen? Warum ist es jetzt krank geworden? Bin ich für meinen Mann noch attraktiv? Es gibt so viele Gründe, warum wir Mütter an diesem unliebsamen Gefühl leiden. Doch weswegen ist dies so?

Was könnte es sein, was uns Mamis dazu bringt, anstatt stolz zu sein für unsere täglichen Taten und die Kraft, ständig den Gewissenswurm in uns zu tragen?

Tun wir unser Kind immer früh ins Bett, könnte das egoistisch sein. Tun wir es nicht, dann heisst es unser Kind sei nicht ausgeruht. Könnte es sein, dass alles was wir tun auch anders gegangen wäre? Egal wie wir es machen, ist es scheinbar immer falsch. Ist der Druck, der auf uns Müttern lastet vielleicht zu gross?

Meine eigenen Erfahrungen zum Thema schlechtes Gewissen

Seit ich viel auf Instagram unterwegs bin, erreichen mich immer wieder Fragen, wie ich mit mir und meinem (un)perfekten Leben klar komme. Hast du dich auch schon an anderen gemessen und durch dies noch mehr ein schlechtes Gewissen bekommen? Ich sage dir! Vergesse es! Wir Mütter sind fantastisch! Unsere Entscheidungen sind (fast) immer richtig!

Unsere Rolle als Mutter ist eine der schönsten und schwierigsten Aufgaben in unserem Leben. Einerseits kann man Muttersein im Vorhinein nicht lernen, andererseits lebt man sich schnell hinein, sobald das Kind da ist. Anfangs hilft bestimmt der Mutterinstinkt. Doch wie geht es weiter?

Für mich persönlich war es gut, dass ich einige Entscheidungen bereits getroffen hatte, bevor ich Mutter wurde. So wollte und konnte ich zum Beispiel mein Studium nicht aufgeben als ich mit meinem ersten Kind schwanger war. Deswegen, hatte ich schon für die Betreuung recht früh gesorgt.

Dies war für mich gut, denn als das Baby dann da war, hatte ich genug um die Ohren und ich wäre emotional nicht in der Lage gewesen einen Betreuungsplatz zu suchen. Ich war froh, es war schon entschieden und ich musste mich überwinden ihn dann dort abzugeben. Mein schlechtes Gewissen war riesig. Ich hatte aber auch wie keine Wahl: Hätte ich das Studium und den Zwischenverdienst aufgegeben, hätte ich die finanziellen Auswirkungen tragen müssen. So sah ich es als richtig an für unsere damals ganz junge Familie diesen Weg zu gehen.

Siehst du? Ich verteidige mich, wie jede Mama, die ständig Gewissensbisse hat. Und doch hatte diese Entscheidung damals seine guten Seiten: Ich beendete mein Studium, unser Kleiner lernte früh mit anderen Bezugspersonen umzugehen und so nahm unser Leben seinen Lauf.

Irgendwann, bekam ich ein komisches Gefühl mit dem Kleinen und es kam raus, dass etwas zwischen ihm und der Tagesmutter nicht mehr so gut war. So handelten wir relativ schnell und er bekam eine andere, bei der es für eine Zeit lang gut ging. Verstehst du jetzt, was ich meine?

Wo liegt also der Grund des schlechten Gewissens?

Ich glaube, das schlechte Gewissen ist uns schon anerzogen. Je sensibler ein Mensch ist, desto mehr spürt er die Gefühle anderer. Es gibt ein Gefühlschaos, wenn die Gefühlswelten nicht gleich liegen. Ein typischer Fall wäre z.B. wenn die Mutter sich Ruhe wünscht und das Kind unbedingt mit der Mutter spielen möchte. Uns wurde von der Gesellschaft eingebläut, liebe deinen Nächsten so wie dich selbst.

Eine hochsensible Mutter könnte in diesem Fall denken, sie müsste mit dem Kind spielen, sonst käme dies dem Eingeständnis gleich, sie liebe ihr Kind nicht. Doch dem ist nicht so! Es liegt doch auf der Hand, dass rein schon die Energiebilanz eines Kindes ganz eine andere ist, als die der Mutter. Da gehört kein schlechtes Gewissen her!

Jede Mutter muss Entscheidungen treffen. Es gibt fast nie richtig oder falsch. Meiner Meinung nach ist es nur falsch, sich nicht entscheiden zu wollen. Eine falsche Entscheidung jedoch ist korrigierbar. Manchmal braucht es vielleicht auch einen Zwischenschritt um dann erst richtig entscheiden zu können. Deswegen meine ich, dass wir Mütter fantastisch sind und unsere Entscheidungen fast immer richtig sind! Also hier kein schlechtes Gewissen!

Höre auf an dir zu zweifeln! Räume auf mit den lästigen Dingen, die dich belasten. Gebe dem schlechten Gewissen keinen Raum! Jede Mutter ist gut! Und zeige Deinen Kindern auch mal, wenn Du Dich schlecht fühlt. Nimm sie einfach in den Arm oder versuch mit ihnen zu “pläudere”. So kannst auch Du Dich ablenken. Ein schlechtes Gewissen zeigt nur, wie gut Du Deine Rolle machen möchtest. Aber es ist ein unangenehmes Gefühl. Versuche es abzulegen. Lerne “Nein” zu sagen!

Möchtest Du mehr wissen, welches die 7 typischen Themen für ein schlechtes Gewissen bei Müttern sind? Möchtest Du lernen besser “Nein” zu sagen? Dann gebe mir Bescheid. Schreibe einen Kommentar oder eine E-Mail. Oder schau mir auf Instagram zu. Vielleicht inspiriere ich Dich und Du kommst besser klar mit deinem schlechten Gewissen.

In diesem Sinne: Schlechtes Gewissen weg!

In Liebe,

Deine Muriel

Folgen:
Muriel
Muriel

Mehr von mir: Web | Instagram | Facebook

8 Kommentare

  1. 21. Oktober 2018 / 23:36

    toller Beitrag! Wir Mütter sind fantastisch aber das schlechte Gewissen habe auch ich. Werde in Zukunft mehr von dir lesen denn ich denke du könntest mich sehr inspirieren.

    • Muriel
      Autor
      22. Oktober 2018 / 5:45

      Liebe Stefania
      Das freut mich sehr! Ich danke dir!
      Ja, das schlechte Gewissen ist etwas, mit dem ich immer wieder mal zu kämpfen habe. Es zeigt, wie ernst wir unsere Rolle nehmen!
      Lg
      Muriel

  2. Victoria
    25. Oktober 2018 / 8:30

    Ein Beitrag um vielleicht an der Blogchallenge ‚Supermom‘ von Swiss Blog Family mitzumachen?

    LG, Victoria

  3. mymy
    28. Oktober 2018 / 23:23

    liebe muriel,

    wenn ich ein unsichere mutter treffen würde, würde ich das schreiben:

    ich glaube der ursprung des schlechten gewissen liegt in unserem geschwächten urvertrauen. schlechtes gewissen bedeutet unsicherheit. und unsicherheit bedeutet angst. angst etwas falsch zu machen. angst keine gute mutter zu sein. hat eine mutter oft die angst, nicht gut genug zu sein, fehlt es ihr an urvertrauen. das vertrauen das sie eine gute mutter ist. die mutter muss an ihre grenzen kommen. kinder müssen mehr fordern als die mutter mag. würden sie das nicht, würden wir ihnen viel zu viel abnehmen und das resultat wären dann kleine unselbständige menschen. ist sich das eine mutter bewusst, fällt es ihr einfacher zu sagen das sie jetzt nicht mag. das kind will gar nicht, das wir es ihm ständig recht machen. es will schliesslich rebelieren können.

    eine mutter mit gesundem urvertrauen und einer klaren lebesphilosophie ist selbstsicher und hinterfragt ihr tun nicht ständig. also hat sie auch weniger ein schlechtes gewissen. wichtig zu verstehen ist auch, der grösste kritiker sind wir selbst. nicht unsere umgebung oder die anderen mütter. es ist alleine unsere unsicherheit, die in uns das schlechte gewissen auslösen. und es ist der perfektionismus in uns der sich ein perfektes mami wünscht. unsere kinder wünschen sich das bestimmt nicht. und sie erwarten auch nie und nimmer, das wir mamas alles alleine schaffen. vielleicht haben das unsere mütter vorgelebt? und an uns liegt es, aus diesem denkmuster auszubrechen. das gelingt mir immer am besten, wenn ich mein kleines kind in mir frage, was würdest du von deiner mutter wünschen?

    lg mymy

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Glück & Gelassenheit